Gruppenauflösung

Zu Zwecken der Dokumentation möchten wir hier die Erklärung zur Einstellung unserer Aktivitäten unter dem  Namen antifa en détail [aachen] dokumentieren. Diese Erklärung wurde zuerst Ende April 2019 auf unser FB-Seite veröffentlicht.

Vor etwa zweieinhalb Jahren nahm diese Gruppe erneut ihre Arbeit auf: unser Ziel war es, antifaschistische Praxis und linksradikale Kritik zusammenzuführen, den Kampf gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck mit einer kritischen Gesellschaftstheorie zu unterfüttern. So haben wir Veranstaltungsreihen über die Neue Rechte, den NSU-Komplex sowie Politik und Fußball organisiert, an der NIKA-Kampagne teilgenommen, sind in antifaschistischen Demos mitgelaufen u.a. Diese Arbeit lag uns sehr am Herzen und wir hoffen, damit einige Menschen erreicht und bewegt zu haben.

Wir alle, Mitglieder einer ausgesprochen jungen Gruppe, haben über den Verlauf dieser zwei Jahre einen erheblichen politischen und persönlichen Reifeprozess durchlaufen. Dabei sind Unterschiede in unsereren Vorstellungen von politischer Theorie und Praxis aufgetreten, die anfangs noch oberflächlich bzw. unwichtig erschienen, später allerdings die gemeinsame Arbeit erschwerten: nicht etwa weil zerrüttende Streits aufgetreten wären, sondern weil man in sich selbst nicht mehr die Energie und Leidenschaft für die Projekte und Anliegen des jeweils anderen zu finden vermochte. Letztlich setzte sich die Resignation durch. Hiermit machen wir unsere Auflösung offiziell.

Ganz herzlich danken wir den GenossInnen vom Autonomes Zentrum Aachen, Diskursiv Aachen, aber auch denen vom Antifa AK Köln, der Crème Critique und all den anderen Strukturen, mit denen wir im Rahmen von NIKA NRW gut zusammengearbeitet haben sowie allen anderen, die unsere Arbeit mit Interesse verfolgt, unsere Veranstaltungen besucht haben und mit uns auf Demos gefahren sind.

Der einen oder dem anderen von uns werdet ihr aller Wahrscheinlichkeit nach dennoch über den Weg laufen. Gemäß unserer politischen Vorstellungen setzen einige von uns ihre Arbeit fort, z.B. im Frauenkampftagsbündnis, der Anarchistischen Organisation Aachen und in Lesezirkeln, die sich mit politischer Philosophie und kritischer Theorie befassen. Ein solcher wird auch die „direkte Nachfolge“ von antifa en détail antreten (stay tuned). Wir hoffen, dass ihr euch auch in Zukunft für politische Arbeit und antifaschistische Projekte in Aachen interessiert oder euch vielleicht sogar selber organisiert.

Liebe Grüße
eure (ehemalige) antifa en détail

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Nieder mit der Islamischen Republik

Vortrag mit Mina Ahadi am 13.12

 

Für unsere wahrscheinlich letzte Veranstaltung des Jahres haben wir Mina Ahadi ins Autonomes Zentrum Aachen eingeladen, um über die iranische Frauen- und Arbeiterbewegung zu referieren. Sie ist Mitglied der Arbeiterkommunistischen Partei Irans, die im Exil operiert, sowie Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime. Seit Jahrzehnten kämpft und agitiert sie gegen die reaktionäre, faschistische und frauenverachtende Agenda des politischen Islam im allgemeinen und die Herrschaft der Mullahs im besonderen. Einlass ist ab 17:30 Uhr, Veranstaltungsbeginn um 18:00 Uhr, es wird Dank der Genoss*innen der Anarchist Kitchen im Anschluss des Vortrages leckeres Essen geben. Wir hoffen auf euer zahlreiches Erscheinen und wünschen uns alleneinen interessanten und anregenden Abend. Weiterlesen

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Schwule Fotzen?! Sexismus und Homophobie im Fußball


Vortrag von Antje Grabenhorst am 15.11

In dem sechsten und somit letzten Vortrag unserer Reihe „90 Minuten keine Politik? Gegen den Mythos des unpolitischen Fußballs“ wird es sich um die Rolle von weiblichen und homosexuellen Personen im Fußball, sowohl auf dem Feld als auch im Fanblock, drehen. Die Referentin wird dabei anhand einiger ausgearbeiteten Fragen, sich mit den verschiedenen Formen von Sexismus und Homophobie im Fußballkontext auseinander setzten. Somit heißen wir euch ein letztes Mal für diese Reihe  im Autonomes Zentrum Aachen willkommen, Einlass ist um 18:30 Uhr und Beginn um 19:00 Uhr.

Obwohl Gleichberechtigung heute kein Fremdwort mehr ist und Frauen sowie einige Queers ihren Platz im Stadion scheinbar gefunden haben, zeigt sich oft ein anderes Bild: Wir wollen uns mit der Problematik von Sexismus und Homophobie im Fußballkontext beschäftigen. Es wird den Fragen nachgegangen, in welcher Form Frauen und Homosexuelle sowohl im Spieler*innen-, als auch Fankontext mit Vorurteilen und Abwertungen begegnet wird, wie und warum aber auch gegnerischen Fans, Teams oder Schiris gerne sexistische und homophobe Sprüche an den Kopf geknallt werden. Was das alles mit gesellschaftlichen Bildern von Geschlecht zu tun hat und welche Möglichkeiten Fans bereits gefunden haben, um Beleidigungen und Abwertungen entgegenzuwirken wird an diesem Abend herausgearbeitet. Mit einer Vertreterin der Netzwerke „F_in – Frauen im Fußball“ und „Fußballfans gegen Homophobie“.

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Fankultur im Kriegsgebiet: Fußball ist unsere Waffe


Vortrag von Nadim Rei am 25.10

Für den vorletzten Vortrag unserer Reihe haben wir Nadim Rai eingeladen. Die Veranstaltung findet wieder zusammen mit der Anarchist Kitchen statt. Einlass ist ab 18:30 Uhr, leckeres Essen wird es wie immer gegen Spenden geben und der Vortrag wird pünktlich um 19:30 Uhr beginnen. 

Seit rund sieben Jahren tobt ein blutiger Bürgerkrieg in Syrien. Doch trotz diese Umstände ist die syrische Ultrà-Szene nicht klein zu kriegen und die Freude am Fußball nicht verloren gegangen. In einer auf den Kopf gestellten Welt haben die syrischen Ultras immer noch etwas mit allen Ultras dieser Welt gemeinsam: Die Liebe zum Fußball und zum eigenen Verein. Doch es geht ihnen nicht nur um den Sport, sie wirken mit ihrem Engagement auch in die gespaltene Gesellschaft hinein.
Mit einem kurzen Film und einem Vortrag von einem Referenten aus Syrien wird nachgezeichnet, wie sich der Fußball und mit ihm die Fanszene in den letzten Jahren entwickelt haben und wie sich die Ultràbewegung positiv auf die Gesellschaft auswirkt. Im Anschluss wird es Raum für Fragen und Diskussionen geben.

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Die Nationalmannschaft, aktive Fans und extreme Rechte


Vortrag von Peter Römer am 18.10

Der Vortrag „Zwischen „deutschem Mob“ und Einzelpersonen – deutsche Nationalmannschaft, aktive Fans und extreme Rechte“ wird gehalten von Peter Römer, wissenschaftlicher Volontär an der Villa Ten Hompel in Münster und ehemaliger Redakteur des „Transparent“ Magazins. Der Vortrag findet im Autonomes Zentrum Aachen, Einlass ist um 18:30 Uhr und Beginn ist pünktlich um 19:00 Uhr.

„Borsti“, „Air Bäron“ oder „Halle/S.“ – es sind Zaunfahnen wie diese, die dem aufmerksamen Beobachter bei Spielen der Nationalmannschaft in nah und fern auffallen. Sie symbolisieren, dass scheinbar eher Einzelpersonen und Kleingruppen der Nationalmannschaft hinterherreisen, große Gruppen etwa aus der Ultrabewegung sich eher zurückhalten – anders als im Ausland. Doch stimmt diese Annahme? Und welche Rolle spielten und spielen Auftritte der DFB-Elf für die extreme Rechte und Hooligans?

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Nationalismus oder Patriotismus während der WM


Vortrag von Mark Haarfeldt am 11.10

Die dritte Veranstaltung unserer Reihe wird wieder zusammen mit der Anarchist Kitchen stattfinden. Es wird also leckeres Essen gegen Spenden geben und anschließend einen sehr interessanten Vortrag über das neue Nationalbewusstsein seit der WM 2006. Einlass ist um 18:30 Uhr, der Vortrag beginn pünktlich um 19:30 Uhr, sodass genug Zeit zum essen bleiben wird.

Im Sommer 2006 brach hierzulande eine scheinbar nie dagewesene Euphorie aus, die Hunderttausende erfasste. „Ihr Deutschen seid Schwarz-Rot-Geil“, wie es die Bild-Zeitung formulierte, war eine Deutung, die den ekstatischen Zustand umschrieb. Schnell wurden die Spiele der deutschen Nationalmannschaft zu Massenveranstaltungen, bei denen die deutschen Nationalfarben und „Flagge zeigen“ wieder modern waren. Das „Sommermärchen“, wie es im Nachhinein tituliert wurde, war geboren und implizierte eine gewaltlose, friedliche und vor allem stolze deutsche Nation, die nun ungeniert von ihrer Bevölkerung unterstützt wurde.
Trotz dieser medialen und realen Aufregung brach parallel eine Diskussion aus, die sich mit dem „neuen Nationalbewusstsein“ auseinandersetzte. Die Kritik richtete sich vor allem gegen eine Nationalisierung der Gesellschaft sowie den unreflektierten Umgang mit den Verbrechen des Deutschen Reiches während des Zweiten Weltkrieges. Die Diskussion um den Umgang mit der eigenen Nation dreht sich deshalb überwiegend um die Definition der Begriffe Nationalismus und Patriotismus und deren inhaltliche Füllung. Ob es sich hierbei um das „unverkrampfte Verhältnis“ zur Nation Deutschland handelt oder doch eine innere Sehnsucht nach einem starken Nationalismus impliziert, will der Vortrag thematisieren.

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Jüdisches Erbe und Antisemitismus im deutschen Fußball

Vortrag von Tina Sanders am 26.09

Für den zweite Vortrag unserer Reihe „90 min keine Politik? Gegen den Mythos des unpolitischen Fußballs“ haben wir Tina Sanders eingeladen. Einlass ist um 18:30 Uhr, der Vortrag wird pünktlich um 19:00 Uhr beginnen. 

Der Vortrag begibt sich auf eine historische Spurensuche und versucht blinde Flecken und aktuelle Tendenzen jenseits des neonazistischen Antisemitismus aufzudecken. Er geht zunächst auf deutsche Vereine und Fangruppen ein, die sich positiv auf ihr jüdisches Erbe beziehen und möchte anhand von verschiedenen Beispielen aufzeigen, wie sich Antisemitismus in Stadien und Plätzen im deutschsprachigen Raum äußert. Außerdem wird in den Blick genommen, inwieweit der beliebte Slogan “Gegen den modernen Fußball“ mit strukturellem und teils sozialistischen Antisemitismus verknüpft ist.

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Fußball, Ultras, Männlichkeit


Vortrag von Simon Volpers am 13.09

Unsere Vortragsreihe „90min keine Politik? Gegen den Mythos des unpolitischen Fußballs“ wird mit einem Vortrag von Simon Volpers beginnen. Dieser sowie einige anderen Vorträge werden in Zusammenarbeit mit der Anarchist Kitchen  stattfinden, sodass es vor dem Beginn des Vortrags möglich sein wird gegen Spende lecker zu essen. Einlass zur Anarchist Kitchen ist um 18:30 Uhr, der Vortrag beginnt pünktlich um 19:30 Uhr. Im Nachfolgenden eine kurze Beschreibung des Vortrags:

Ultra-Gruppen scheinen einen besonderen Reiz auf junge Männer auszuüben. Trotz einer steigenden Feminisierung des Fußballsports insgesamt, wirkt der harte Kern der Fankurve vor dieser Entwicklung mehr oder weniger gefeit. Optimistische Schätzungen gehen zwar von mittlerweile etwa zehn Prozent weiblichen Ultras aus, vielerorts dürfte ihr Anteil aber eher gegen Null tendieren. Antisexistische Initiativen, linke Ultras und einzelne Frauengruppen sind angetreten diesen Status Quo zu verändern, offensichtlich stehen sie dabei aber vor einer gewaltigen Herausforderung. 
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Raise your voices!

2. Feministischer Poetryslam

Nach dem erfolgreichen letzten Poetry Slam wollen wir das Konzept nun wieder aufrollen und veranstalten am 21. September unseren 2. feministischen Poetry Slam! Eingeladen sind alle Menschen, die sich mit Themen wie Geschlechtsidentitäten, Rollenbildern, Gender, Homo- und Transphobie und Alltagssexismus beschäftigen wollen. Unser Ziel ist es, bei allen Menschen ein Bewusstsein für diese Themen zu schaffen, unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung. Wir möchten jede Person an diesem Abend darum bitten, diese Themen umsichtig und respektvoll zu behandeln.
Du überlegst einen Text vorzutragen? Super! Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Schreib uns einfach eine Nachricht auf Facebook oder per E-Mail. (Es wird an dem Abend wieder eine Open-Mic Runde geben, bei der ihr auch noch spontan auftreten könnt, aber im Sinne der Planung wäre es cool, wenn ihr euch vorher anmeldet.)
Kommt also am 21. September ab 19 Uhr ins AZ Aachen, wenn ihr Bock auf gute Unterhaltung, das ein oder andere Special und einen naisen Feminismus habt. Wir freuen uns auf euch! Hier geht es zur FB-Veranstaltung

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Gedenken in Stolberg

Bericht zur Gedenkveranstaltung

In den letzten Wochen haben wir uns intern vermehrt mit dem Thema Antiziganismus beschäftigt. Anlass war die Ankündigung der Gruppe Z – Stolberg und des VVN-BdA Aachen am 2. August 2018 eine Gedenkveranstaltung für die ermordeten Sinti und Roma in Stolberg durch zuführen. Schon seit Mitte der 90er Jahre arbeitet und recherchiert die Gruppe Z zum Thema Verfolgung und Ermordung der Stolberger Sinti und Roma während der NS-Zeit. Dank ihrer unermüdlichen Arbeit wurde 1995 am Stolberger Hbf, Ort der jährlichen Gedenkfeier, ein Mahnmal für die 37 am 2. März 1943 verschleppten Stolberger Roma errichtet.  Im Jahr 2013 wurde das Mahnmal zu einer Steele aus Granit umgebaut. Dieses Jahr wurde die gesamte Anlage im Rahmen der Sanierung des Hbf neu gestaltet, sodass die Steele auf dem Gustav-Wassilkowitsch-Platz (benannt nach dem jüngsten ermordeten Stolberger Roma) besser zur Geltung kommt. 
Auch wir wollten einen Beitrag zu der diesjährigen Gedenkveranstaltung leisten und das Thema Antiziganismus und Ermordung der Sinti und Roma während der NS-Zeit thematisieren und in dem (linken) Diskursen sichtbar machen. Weiterlesen

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